W e i l e r (schm). Die Nachkerb hat in Weiler eine lange Tradition, die schon in vielfältiger Weise begangen wurde. In diesem Jahr hat die Gesellschaft der Heimatfreunde den Versuch gewagt, die Nachkerb wieder fester im dörflichen Festreigen zu etablieren.

Einweihung HBS-Heimatfreunde klein

Mit einem zünftigen Frühschoppen und einem betont besucherfreundlichen Getränke- und Speiseangebot ist man in Vormittag gestartet, dazu durften Interessierte einen Blick in die Werkstatt werfen, wo die „Heinzelmännchen der Gemeinde“ jahrein jahraus werkeln. Nach der Mittagspause stand die Eröffnung des neu renovierten und möblierten Heinrich-Bell-Saales an. In Erinnerung an den Weilerer Heimatforscher Bell wurde dieser Saal zu einem Veranstaltungs- und Begegnungsraum, mit moderner Mediatechnik, umgestaltet.

Auf dem Foto von links nach rechts: Erster Kreisbeigeordneter Adam Schmitt, Bürgermeister Franz Josef Riediger, Erste Ortsbeigeordnete Marina Maschtschenko und Vereinsvorsitzender Alexander Pohl (Foto: Adam Schmitt)

An den ehemaligen Schulsaal erinnern noch einige Lampen, eine Nostalgietafel, aber auch einige historische Ausstattungsstücke, die dem Raum ansonsten modern hergerichteten Raum ein ganz besonderes Flair geben.  Hunderte von Stunden haben die Heimatfreunde hierfür aufgewendet, damit ein jetzt ein Vortrags- und Versammlungsraum für die Betätigungsfelder zur Verfügung steht, für die man weder Werkstatt noch Maschinen benötigt. Und die Neugier war groß und mit anerkennenden Worten wurde nicht gespart. Vorsitzender Alexander Pohl hieß die Besucher bei einer duftenden Kaffee- und Kuchentafel willkommen. Er konnte neben zahlreichen Bürgern auch viele Mitglieder willkommen heißen. Er freute sich, dass das vor bald 10 Jahren angestoßene Vorhaben endlich vollendet sei Er dankte allen, die in vielfältiger Weise ihren Beitrag zu dem gelungenen Werk leisteten, sei es  durch handwerkliche Mithilfe oder auch durch materielle Unterstützung. Besondere Worte des Dankes galten dem Landkreis Mainz-Bingen, der im Rahmen der Ehrenamtsförderung  dieses Werk mit rund 4000 Euro bezuschusst hat aber auch den nicht genannten Sponsoren.  Erster Kreisbeigeordnete Adam Schmitt lobte das Schaffen der Heimatfreunde, deren vielgestaltiges Wirken ein klassischer Fall großen ehrenamtlichen Engagements sei, sodass  im Rahmen der Ehrenamtsförderung des Kreises auch richtigerweise für die Ausgestaltung des Raumes rund 4000 Euro Fördermittel flossen.  Hierdurch werde die weitere Arbeit der Heimatfreunde reiche Früchte tragen. Bürgermeister Franz Josef Riediger griff die ehrenamtlichen Aktivitäten auf und nannte die Heimatfreunde eine weit über die Gemeinde bekannte Gruppe, auf die die ganze Verbandsgemeinde stolz sein  könne und die deshalb auch Vorbildcharakter habe. Dieses uneigennützige Wirken für die Dorfgemeinschaft könne  gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Er überreichte zur Ausgestaltung des Raumes ein Glaswappen der Verbandsgemeinde. Marina Maschtschenko, erst wenige Tage neu  im Amt der 1. Ortsbeigeordneten, meinte, die Gemeinde könne sich bei einer solchen aktiven Gruppe glücklich schätzen, weil sie so vielfältig positive Zeichen im Dorf setzen. Bei lebhafter Unterhaltung, Schwelgen in Erinnerungen klang der Tag am Abend aus. Zweifelsohne ein harmonisches Fest der Begegnung, dessen Zuspruch sicher Anstoß gibt neue Konzeptionen zu entwickeln, um diese alte Nachkerb-Tradition in neuem Gewand im dörflichen Veranstaltungsreigen neu zu implantieren.